Joseph Joubert
Moderne Traumatherapie integriert unterschiedliche Methoden und bietet eine Möglichkeit, den Gegensatz zwischen verbalen und nonverbalen Ansätzen in der Psychotherapielandschaft zu überwinden. Coaching und Therapie sind heute ganzheitlich, und weit mehr als einfach eine «Redekur» (so der Pionier der Traumaforschung Bessel van der Kolk). Das Wissen um die physiologischen Grundlagen von Traumaerfahrungen führt dazu, dass heute der Körper beachtet, und in Therapie- und Coachingprozessen miteinbezogen wird.
Unter Traumata versteht man heute nicht nur extreme Erlebnisse in der Kindheit. Dazu gehören auch frühkindliche Störungen, die mit dem Klima, das in einer Familie herrschte, zu tun haben können, oder kleineren Vorkommnissen entstammen, die für das eine Kind ohne Belang sind, für ein anderes jedoch Folgen zeitigen, die nachhaltig andauern und Potenziale beschneiden. Die moderne Psychologie benutzt dabei den Begriff Entwicklungstrauma.
Je früher und häufiger traumatische Erfahrungen gemacht werden, desto prägender die Auswirkungen auf die Entwicklung eines (Körper-)Selbst, auf die Emotionsentwicklung, unsere Bindungs- und Beziehungsfähigkeit und unsere Gedankenmuster.
Solange wir uns sicher fühlen, sind unser Potential, unser Verhalten und unsere Beziehungsfähigkeit nicht beschnitten. Sobald diese Sicherheit jedoch nicht mehr voll gegeben ist, beispielsweise im psychischen Stress, reagiert unser Nervensystem; der Komplex von Sympathicus, Parasympathicus und Vagusnerv reagiert mit den eingeschliffenen Mustern aufgrund frühkindlicher Prägungen.
Wir verlieren den kühlen Kopf, und dabei geht unser Körpergefühl teilweise oder vollständig verloren und damit auch ein Großteil unserer Fähigkeiten.
Es ist deshalb entscheidend, unsere Körperreaktionen kennenzulernen und alte Blockaden und Muster zu lösen. Die moderne Körper- und Traumapsychologie hat dafür wunderbare Instrumente und Methoden entwickelt, die in diese Tiefe reichen und viele unserer Probleme an den Wurzeln kurieren. Der «Somatic Experience» genannte Ansatz beschreibt dazu drei Phasen:
Stabilisierung, Konfrontation und Verarbeitung, die jedoch nicht linear verlaufen.
Stark vereinfacht gesagt:
Schließlich geht es in alledem darum, die Erfahrung zu machen, dass wir den Reflexen, die unsere Fähigkeiten begrenzen, nicht hilflos ausgeliefert sind, sondern dass uns schwierige Situationen des Alltags die therapeutische Chance liefern, um tiefer zu erkennen, was es ist, was uns behindert, und zu erleben, dass wir alte Fixierungen auflösen und Potenziale freisetzen können, die uns bislang nicht zur Verfügung gestanden haben.
Bessel van der Kolk
Zum ganzen Artikel, aus der diese Zusammenfassung stammt:
Somatic-Experience (SE)® - der Körper als Ressource
Mehr darüber, wie ich Somatic-Experiencing (SE)® in meiner Praxis anwende erfahren Sie im Unterkapitel Somatic-Experiencing (SE)®
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